CLAUDIA FISCHER | Heimische Arten
Eröffnung: Freitag, 15. Mai 2009, 19.00 Uhr
Ausstellung: 16. Mai bis 6. Juni 2009
Wir freuen uns, Ihnen mit der Ausstellung Heimische Arten die erste Einzelausstellung von Claudia Fischer in der Galerie Loris zu präsentieren.
Migration, Sprache und kulturelle Identität bilden die Schnittstelle von Claudia Fischers Schaffen. Ausgehend von ihrer persönlichen Biografie - sie lebt in Lissabon und Jena -beschäftigt sich Fischer mit dem Thema Migration, welches in umfassende soziale, ökonomische und politische Entwicklungen eingebettet ist. Zu diesem Themenkomplex hat sie zahlreiche Interventionen und Installationen in Kunst- und öffentlichen Räumen entwickelt.
Aktuell führt die Auseinandersetzung mit Identitätskonstruktionen hinsichtlich der Begriffskonstellation des Fremden und des Zuhause-Seins zu Fragestellungen von Übersetzbarkeit zwischen Mutter- und Fremdsprache. Mit Focus auf die Möglichkeiten des Oszillierens zwischen beiden sind in diesem Zusammenhang die in HEIMISCHE ARTEN präsentierten Fotoserien während Fischers Arbeitsaufenthaltes im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf (2008) entstanden.
Text- und Bildmaterial eines zweisprachigen Bildwörterbuchs aus dem Bücherbestand des Schlosses Wiepersdorf bilden den Ausgangspunkt der gezeigten Innenansichten von konstruierten Bildräumen. Eine Fotoserie, der in der Brandenburger Landschaft eingeschriebenen skulpturalen Kanzeln wird dem vis-a-vis gegenübergestellt. Somit konstituieren die vorgegebenen Ordnungssysteme des abgebildeten Wortgutes die Koordinaten und werden mit der vorgefundenen Umgebung von Wiepersdorf in Beziehung gebracht. Der Betrachter gerät so in den Zustand des Reisenden zwischen Vertrautem und Fremden wie dem Eigenen und Anderen, einem Wechselverhältnis, in dem Identität fortlaufend neu konstituiert wird.